Überwachungskamera aussen

Überwachungskamera außen :
Ratgeber für Kaufentscheidungen

In 5 Schritten
zur Außenkamera

1. Datenübertragung
2. Kameratechniken
3. Stromversorgung
4. Aufzeichnung
5. Faq zu Außenkameras

Wer sich eine Überwachungskamera für den Außenbereich zulegen möchte, muss anders als bei einer Kamera für den Innenbereich besondere Dinge beachten. So spielen im Außenbereich Witterungsbedingungen wie Regen, Hitze, Kälte, Nebel aber auch Staub oder Sand eine große Rolle. Diese können eine Überwachung mit einer Kamera stark behindern oder sogar ganz unmöglich machen. So kann übermäßige Hitze der Elektronik der Kamera schaden oder starke Kälte die Scheibe der Kamera vereisen. Deshalb haben die viele Überwachungskameras eine eingebaute Heizung die sich ab einer bestimmten Temperatur automatisch einschaltet und bei und bei Temperaturen über Null Grad wieder abschaltet. Es besteht auch die Möglichkeit Kameras mit einem speziellen Wetterschutzgehäuse zu schützen. In diese Gehäuse wird dann eine normale Kamera eingebaut. Lesen Sie in diesem Ratgeber worauf  beim Kauf von Außenüberwachungskameras noch zu achten ist. 

1. Datenübertragung von Außenkameras: LAN, WLAN, HDCVI oder Funk

Wie soll die Überwachungskamera ihre Daten senden? Wenn Überwachungskameras im Außenbereich installiert werden sollen, stellt sich die Frage wie die Kamera ihre Daten zum Internet und zum Empfänger übertragen sollen. Die Techniken LAN (verkabelt) HDCVI(verkabelt) WLAN(kabellos) oder Funk (kabellos) stehen zur Verfügung.

Verkabelte Kameras senden ihr Signal entweder über ein Netzwerkkabel wie IP-Kameras oder über ein Koaxialkabel wie bei Analogen oder HDCVI Kameras. Das Verlegen von Leitungen stellt in Bestandsgebäuden immer eine gewisse Hürde dar. Man sollte deshalb nach Möglichkeiten suchen die Leitungen über den Dachboden oder durch den Keller zu ziehen. Dort können Leitungen meist auf der Wand verlegt werden und man kann dort wo sie gebraucht werden dann noch oben oder gegebenenfalls nach unten Bohren. 

In diesem Zusammenhang sollte man die Verwendung von DLAN Adaptern(Powerline)in Erwägung ziehen. Mit DLAN Adaptern kann das Signal von IP-Kameras über das bestehende Stromnetz gesendet werden.

Funkkameras senden ihr Signal auch Kabellos aber per Funk. Funksignale haben eine andere Frequenz wie WLAN und sind nicht miteinander Kompatibel. In der Regel werden diese Geräte in einem Set geliefert das aus der Funkkamera und einem Tablet besteht. Dieses Tablet meistens mit 2 Antennen ausgestattet dient zur Steuerung der Kamera und zum einsehen des Videobildes. Bei Funkkameras ist es ähnlich wie bei WLAN-Kameras, die Funksignale können durch Wände usw. gestört werden. Aber auch Schnurlostelefone oder andere elektronische Geräte die ein Funksignal aussenden, können die Verbindung beeinträchtigen. Der Vorteil ist, dass diese Kameras relativ schnell in Betrieb genommen werden können. Das Tablet und die Kamera sind aufeinander abgestimmt und können somit schnell aktiviert werden. Es muss auch keine Leitung für das Videobild verlegt werden, lediglich eine Stromquelle für die Kamera muss vorhanden sein

2. Die unterschiedlichen Kameratechniken: Netzwerk oder HDCVI

Grundsätzlich unterscheidet man bei Überwachungskameras für den  Außenbereich zwischen 2 verschieden Techniken. Zum einen gibt es Netzwerkkameras (IP-Kameras) die ihr Signal über ein bestehendes Datennetz oder per WLAN senden. Zum anderen gibt es HDCVI Kameras die ihre Daten über Koaxialkabel übertragen.

Aussenkamera an einer Hauswand

Netzwerkkameras, besitzen im Innern einen kleinen Rechner der die Steuerung und Bedienung der Kamera übernimmt. Die Kameras benötigen nicht zwingend einen Recorder. Sie werden mit einem RJ45 Netzwerkkabel an einen Router angeschlossen. Dort erhält die Kamera eine IP-Adresse zugewiesen. Gibt man diese IP-Adresse in einen Internet Browser ein, verbindet man sich mit der Kameraoberfläche. Dort kann das Kamerabild eingesehen werden. Außerdem befinden sich dort sämtliche Einstellungen für die Kamera. Netzwerkkameras können autag eingesetzt werden. Das heißt die Kamera wird an die Außenwand geschraubt, mit Strom- und Datennetz verbunden und schon ist sie in Betrieb. In diese Ip-Kameras können SD- Speicherkarten eingesteckt werden. Auf diese kann dann das Video aufgezeichnet werden. Sollte keine Datenleitung vorhanden sein kann das Signal mittels POE über das vorhandene Stromnetz gesendet werden. Nachteile von IP-Kameras sind, dass das Bild mit ca. einer Sekunde Zeitversetzt über das Netzwerk übertragen wird. Das liegt daran, dass das Videobild komprimiert und danach wieder dekomprimiert werden muss. Das wird als ein leichtes ruckeln im Kamerabild wahrgenommen. 

Selbstverständlich können IP-Kameras auch an Recorder angeschlossen werden. Diese sogenannten Netzwerkvideorecorder(NVR) beinhalten dann die Elektronik zur Steuerung der Netzwerkkameras. Es können mehrere Kameras an einen NVR angeschlossen werden. Außerdem befindet sich im Inneren des Recorders eine 3,5 Zoll Festplatte auf der Die Videos aufgezeichnet werden können. 

HDCVI Kameras senden ihr Signal über Koaxialleitungen. Sie benötigen einen Recorder an dem die Kamera angeschlossen wird. Es können auch hier mehrere Kameras an ein Gerät angeschlossen werden. In diesem Recorder ist die Festplatte zur Speicherung der Videos verbaut. Außerdem findet über den Recorder die Steuerung der Außenkamera statt. Er wird mittels eines RJ 45 Netzwerk Kabels an einen Router angeschlossen. Das Videobild von HDCVI Kameras kann ruckelfrei übertragen werden. Allerdings gilt das nur, wenn die Videos an einem Monitor betrachtet werden an dem per HDMI der Recorder und die Außenkameras angeschlossen sind. Wird das Signal an einem Handy empfangen und somit wieder über ein Netzwerk gesendet entsteht wieder das Ruckeln wie bei einer Netzwerkkamera.

Die Video- und Stromversorgung erfolgt über ein Kombikabel. Das ist ein Kabel das sich aus einem Koaxialkabel für das Videosignal und einem Stromkabel für die Spannung zusammensetzt. Es muss sich keine Steckdose in der Nähe der Kamera befinden. Die Stromversorgung erfolgt am Recorder mittels eines Adaptersteckers, das heißt das Koaxialende des Kabels wird in den Recorder gesteckt das andere Ende wird mit Spannung versorgt. 

Der Vollständigkeit halber sollen hier noch weitere Kameramodelle genannt werden, die nur bedingt für eine Videoüberwachung im Außenbereich verwendet werden können. 

GSM Kameras, die auch als UMTS Kameras, Mobil Kameras oder als LTE Kameras bezeichnet werden, dienen zur Videoüberwachung an Orten an denen kein fester Internetanschluss vorhanden ist. Diese werden oft an Campingplätzen, Wochenendhäusern oder ähnlichen Orten eingesetzt.  Die Videos werden auf eingesteckten SD-Speicherkarten gespeichert. Sie wählen sich über das vorhandene Mobilfunknetz ins Internet ein. Deshalb ist vorab zu prüfen ob am Einsatzort eine ausreichende Netzabdeckung besteht. Zu bedenken ist auch das außer bei sehr teuren Mobilfunkflatrates, die Datenübertragung nach Volumen abgerechnet wird. Daher ist eine 24/7 Überwachung meist nicht sinnvoll, sodass man sich auf eine Überwachung bei einer erkannten Bewegung beschränken kann. Außerdem besteht bei Mobilfunkkameras oft ein Problem mit der Stromversorgung, da am Einsatzort nicht immer 230 Volt Netzstrom zur Verfügung stehen.  Hier können Kameras mit Solarpanel zum Einsatz kommen. 

Wildkameras. Diese dienen Hauptsächlich zur Tierbeobachtung. Video- und Bildmaterial werden auf einer SD-Karte gespeichert. Diese kann entnommen und das Videomaterial dann an einem Rechner angesehen werden. Die Stromversorgung von Wildkameras erfolgt meist über Batterien. Es gibt auch Modelle auf die über das Mobilfunknetz zugegriffen werden kann. Diese haben dann die gleichen Vor – und Nachteile wie Mobilfunkkameras. 

3. Stromversorgung von Außenkameras

Die Stromversorgung von Überwachungskameras kann über das 230 Volt Stromnetz, über Solar oder über Akkubetrieb erfolgen.

Solarstromversorgung sollte nur dort eingesetzt werden wo keine andere Stromversorgung zur Verfügung steht. Beispielsweise in einem Wochenendhaus oder einer Pferdekoppel. Diese Kameras haben eine Solarzelle und einen sogenannten Puffer Akku. Dieser versorgt die Kamera in der Nacht, wenn keine Sonne scheint mit Energie. Vor dem Kauf ist sicherzustellen, dass der Akku auch genügend Strom für die ganze Nacht liefert und nicht in der Hälfte schon leer ist. Leider kommt es bei diesen Überwachungskameras auch immer etwas auf die Jahreszeit an. So kann es sein das sie im Sommer noch genügend Strom liefert um den Akku aufzuladen, dann aber an drüben Herbsttagen nicht mehr genügend Leistung liefert, weil nicht mehr ausreichend Sonnenlicht zur Verfügung steht. 


Für kleinere Kameras kommen Akkus oder Akkubatterien zum Einsatz. Diese werden ohne Solarzellen geliefert und müssen dann, wenn sie verbraucht sind durch neue ersetzt werden. Es gibt hier Außenkameras bei denen der Hersteller eine Batterielaufzeit von zwei Jahren angibt. Allerdings ist zu beachten das dies nicht für den Dauerbetrieb gilt, sondern nur für eine Bewegungserkennung. Das heißt das die Kamera bei einer erkannten Bewegung ein Bild versendet, somit nicht ständig voll in Betrieb ist. 

Damit bleibt nur noch die Stromversorgung über das 230 Volt Stromnetz. Hier kann die Kamera entweder direkt mit einem Adapter in eine Steckdose eingesteckt oder es kann ein sogenannter POE Adapter (bei Netzwerkkameras) eingesetzt werden. Bei Analogen – oder HDCVI Kameras kommen meisten sogenannte Kombikabel zum Einsatz. Diese Kabel bestehen aus einem Koaxialkabel und einer Stromleitung. Ähnlich wie bei Netzwerkkameras mit POE ist hier auch nur eine Leitung für Daten- und Stromversorgung notwendig.


4. Aufzeichnen von Außen Kameras

Überwachungskameras für den Außenbereich können auf verschiedene Medien aufgezeichnet werden. Zum Beispiel ist eine Aufzeichnung auf SD Karte oder auf eine Festplatte möglich.  Es kann eine Dauerhafte Aufzeichnung stattfinden oder eine Aufzeichnung bei einem Ereignis. Eine dauerhafte Aufzeichnung zeichnet 24 Stunden und 7 Tage die Woche ohne Rücksicht auf äußere Einflüsse zu nehmen auf. Diese Art der Aufzeichnung verbraucht am meisten Speicherplatz. Eine Aufzeichnung bei einem Ereignis zeichnet nur auf, wenn vor der Kamera eine Bewegung stattfindet. Lesen Sie unseren Bericht über die verschiedenen Arten der Aufzeichnung von Überwachungskameras. 


 5. FAQ zu Außen Kameras

Nachtsichtfähigkeit bei Außenkameras.

Moderne Überwachungskameras besitzen die Fähigkeit in absoluter Dunkelheit zu überwachen. Dies funktioniert dank Infrarot LEDs. Infrarot ist ein Licht, dass durch das menschliche Auge nicht wahrgenommen werden kann. Sie senden einen hellen Lichtkegel aus, der nur mit Hilfe der Kamera gesehen werden kann. Im Dunkeln ist bei einem direkten Blick in die Kamera lediglich das rote Glimmen der LEDs zu sehen. Infrarot LEDs gibt es in verschiedenen Wellenlängen.  Je größer die Wellenlänger, desto weniger ist von dem Glimmen wahrzunehmen. Allerdings haben diese Leuchtdioden dann auch weniger Strahlkraft. Zu beachten ist, dass das Nachtbild das durch Infrarot LEDs ausgeleuchtet wird stets in schwarz/weiß zu sehen ist.

Wie können Videos von Außenkameras betrachtet werden?

Die Videos von Außenüberwachungskameras können grundsätzlich auf Mobiltelefonen, Tablets oder Monitoren betrachtet werden. Die Dienste von Netzwerk – oder HDCVI Kameras können über das Internet bereitgestellt werden. Danach muss beim entsprechenden Hersteller ein Konto angelegt werden, das mit der Kamera verknüpft ist. Ist dies geschehen können auf Mobilgeräte, die Apps der Kamerahersteller heruntergeladen werden. Diese findet man in den entsprechenden Stores. Dann muss man sich nur noch mit seinen Zugangsdaten einloggen. 

Am PC oder Laptop wird im Internet Browser die IP-Adresse der Kamera eingegeben. Dadurch erreicht man die Kameraoberfläche. Hier sind dann nochmal die Zugangsdaten einzugeben. Das mit dem einloggen im Browser funktioniert natürlich auch mit einem Mobiltelefon. 

Kameras die an einen Recorder angeschlossen sind, können per HDMI Kabel direkt an ein TV – Gerät oder an einen Monitor angeschlossen werden. Die Videobilder können dann direkt ohne das Suchen von IP-Adressen betrachtet werden. Bei Funküberwachungskameras wird ein Tablet mitgeliefert das die Videos der zugehörigen Kamera bereit stellt.