Dashcam: Wofür man eine braucht

Dashcams (zu Deutsch Autokameras) sind Digitalkameras die speziell zur Aufzeichnung des Straßenverkehrs durch Autofahrer entwickelt wurden. Dashcam setzt sich aus den englischen Wörtern Dash Board (Armaturenbrett) und Camera (Kamera) zusammen. Die Kameras werden mit Hilfe eines Saugknopfes oder mit einem Klebeband im inneren des Autos an der Windschutzscheibe befestigt und können dann das Verkehrsgeschehen aufnehmen.

So sieht eine Dashcam aus

Eine Dashcam ist vergleichbar mit einem Digitalen Fotoapparat. Vorne befindet sich das Objektiv und auf der Rückseite ist ein kleiner Monitor untergebracht, über den man die Einstellungen der Kamera vornehmen und die aufgezeichneten Videos und Bilder betrachten kann. Dazu befinden sich unter dem Monitor kleine Knöpfe, mit denen sich das Kameramenü bedienen lässt. Allerdings ist hier anzumerken, dass nicht alle Dashams über ein eigenes Display verfügen. Es gibt auch Modelle ohne Display, die sich per Wifi über eine App mit einem Smartphone verbinden können. Über dessen Bildschirm kann dann die Kamera eingestellt und die Aufnahmen betrachtet werden. Manche Kameras können auch mit einem Rechner verbunden und dann mittels einer Software über diesen eingestellt werden.
Dashcams besitzen außerdem ein Mikrofon womit die im Auto geführten Gespräche aufgezeichnet werden können. Über einen Lautsprecher können Warnhinweise empfangen werden.

So startet eine Dashcam die Aufnahme

Dashcams können auf zwei Arten eine Aufnahme starten. Um das Verkehrsgeschehen während der Fahrt zu filmen kann die Kamera mit dem Motor gestartet werden. Dazu muss die Stromversorgung der Kamera über den Zigarettenanzünder erfolgen. Wird der Motor gestartet, beginnt die Dashcam mit der Aufnahme. Voraussetzung ist allerdings, dass der Zigarettenanzünder mit der Zündung ein- und ausgeschaltet wird und nicht auf Dauerstrom angeschlossen ist.
Die zweite Möglichkeit die Aufnahme zu starten erfolgt über einen integrierten Bewegungsmelder. Dieser erkennt eine Bewegung im Aufnahmebereich und beginnt dann mit der Aufnahme. Die Aufnahme wird beendet, sobald die Bewegung vorüber ist.  Wie viele Sekunden vor und nach einer Aufzeichnung gespeichert werden soll, lässt sich oft individuell einstellen.

Diese Möglichkeit der Erfassung wird häufig verwendet, wenn die Kamera zur Parkplatzüberwachung eingesetzt werden soll. Bei dieser Art der Überwachung sollte allerdings sicher gestellt sein das die Stromversorgung über das Bord Netz des Autos erfolgt, da die der interne Akku meistens nur wenige Stunden Strom liefert. Zu beachten ist dabei dass die Autobatterie nicht tiefentladen wird. Dazu kann man einen Tiefentladeschutz zwischen Kamera und Batterie schalten. Manche Dashcams schalten sich auch über ihre Software bei Erreichen eines niedrigen Batteriestandes ab. Gespeichert wird auf integrierte Speicherkarten

Die Aufnahmen werden in kleinen Videosequenzen, in Full HD, von 1,2,3 oder 5 Minuten auf SD-Karten gespeichert die je nach Modell bis zu 256 GB groß können. Zur Speicherung der Sequenzen wird meistens das H.264/AVI Komprimierungsverfahren eingesetzt. Ist die SD Karte voll werden die ältesten Aufnahmen wieder überschrieben(Loop Funktion). Damit bei einem Unfall, relevante Aufnahmen nicht gelöscht werden, besitzen Dashcams einen Beschleunigungssensor. Dieser registriert eine Erschütterung und versieht dann die letzten Aufnahmen mit einem Schreibschutz. Alternativ dazu, besitzen einige Kameras einen Notfallknopf der gedrückt werden muss, damit die letzten Aufnahmen nicht überschrieben werden. Bei einer Parkplatzüberwachung sollte eine ausreichend große Speicherkarte verwendet werden. Denn, man möchte ja nicht nur die letzten Minuten der Parkdauer aufzeichnen, sondern nach Möglichkeit die ganze Parkzeit.

Abgespielt wird auf dem Rechner oder der Dashcam

Die gespeicherten Aufnahmen kann man sich bei Geräten mit Display direkt in der Kamera ansehen. Alternativ dazu, oder bei Geräten ohne Display können die Aufnahmen auf dem PC angesehen werden. Dazu wird die Dashcam mit einem Rechner verbunden und die Videos werden auf den Rechner kopiert. Natürlich kann man auch die Speicherkarte entnehmen und sie per Kartenlesegerät auf den Rechner kopieren. Dort kann man dann die Videos mittels eines Videoplayer wie zum Beispiel dem VLC abspielen. Manche Dashcams stellen hierfür auch eine eigene Playersoftware bereit.
Es ist auch Möglich sich Aufnahmen einer Dashcam auf einem Smartphone zu betrachten. Dazu muss die Dashcam mit einem WLAN Netz verbunden sein. Über eine entsprechende App kann man dann auf die Kamera zugreifen.

Die Funktionen einer Dashcam

Je nach Modell kann man diese Funktionen bei einer Dashcam finden.

Spurhalteassistent:
Eine Spurhalteassistent sorgt dafür dass ein Auto die Fahrbahn nicht nach rechts oder links verlässt. Hierfür wird bei Dashcams LDWS (Lane Departure Warning System) eingesetzt. LDWS erkennt anhand der Fahrbahnmarkierung wo sich das KFZ befindet. Wird die Fahrbahnmarkierung überschritten gibt die Dashcam einen Signalton aus. 
Auffahrassistent:
Ein Auffahrassistent sorgt dafür, dass der Abstand zum Voraus fahrenden Fahrzeug, nicht zu gering wird. Unterschreitet der Abstand einen bestimmten Wert, wird ein Signalton ausgegeben. Die Dashcam berechnet der Abstand anhand des Videobildes.
Blitzerwarner:
Blitzerwarner in einer Dashcam funktionieren im Zusammenhang mit einem integrierten GPS Empfänger. Dieser ermittelt den genauen Standpunkt des KFZ und kann akustisch oder per Warnhinweis auf dem Display vor einem Blitzer warnen. In der Regel lassen sich die Dashcams mit einem Rechner verbinden sodass die aktuellen Radarwarner mittels der beiliegenden Dashcam Software aus dem Internet herunter geladen werden können. Bei der Verwendung eines Blitzerwarner ist die Rechtslage des jeweiligen Landes zu beachten. In Deutschland ist es verboten einen Warner zu verwenden.
GPS:
GPS in Dashcams sorgt für eine exakte Standortbestimmung. Diese wird dazu genutzt um auf Gefahrenstellen hinzuweisen. Das können Blitzer aber auch andere Punkte sein wie zu Beispiel Stellen mit häufig auftretenden Aquaplaning.
WLAN:
Auf eine Dashcam mit WLAN Funktionalität kann mit einem Smartphone zugegriffen werden. Damit lässt sich die Kamera bequem einstellen. Außerdem ist es möglich die Videos der Kamera auf das Smartphone zu kopieren und dort abzuspielen. Darüber hinaus kann man das Livebild der Kamera über das Smartphone betrachten.
CPL Filter:
Ein CPL Filter(Polfilter) wird außen über die Linse einer Dashcam gesteckt und dient dazu, Reflektionen in der Windschutzscheibe zu minimieren. Dazu befindet sich außen an dem CPL Filter ein Dreh Rad mit diesem man den CPL Filter einstellen kann. Der Filter lässt nur noch Licht einer Schwingungsebene durch und filtert alle anderen Eben heraus. Dadurch kann eine deutliche Verbesserung des Bildes zu Stande kommen.